Die Qual der Wahl
Heilung von Einsamkeit, Sehnsucht, Unsicherheit, Krankheit, Groll,
unerfüllten Wünschen, Schuld und all den anderen Zuständen, die uns aus dem
Gleichgewicht heben, hängt ohne Ausnahme nur von einem ab: von uns selbst. Worte, die sofort dazu verleiten, genau dieses
nicht wahrhaben zu wollen. Lieber halten wir an jedem anderen Gedanken fest,
der uns weismachen möchte, Heilung käme von außen. Wo haben wir sie nicht schon
überall gesucht? In anderen Menschen, in Besitz, in den unterschiedlichsten
Situationen oder Abenteuern und in Selbstbildern, denen wir unermüdlich
Wirklichkeit einhauchten. Tatsächlich scheint sie von überall her zu kommen, nur
nicht von uns selbst. Doch die Wahrheit ist: Heilung kann nicht von irgendeinem
dieser Dinge kommen. Sie kommt von innen und nur von innen. Ihre Quelle
befindet sich in uns und sonst nirgends - auch wenn wir sie nicht sehen können.
Noch etwas befindet sich in uns: die Quelle der Krankheit, ebenfalls nicht in
uns zu sehen. Wie aber können wir etwas glauben oder verstehen, wenn wir es
nicht sehen können? Vielleicht durch Akzeptanz? Können wir akzeptieren, dass
wir zwei Quellen in uns haben? Wenn ja, welcher wollen wir vertrauen? Beide versprechen
Heilung, doch nur eine hat tatsächlich die Kraft, das Versprechen zu halten.
Ist es die Quelle des Egos (Illusion) oder ist es die Quelle des göttlichen
Schöpfers (Unendlichen Liebe)? Die Qual der Wahl wird zur Freiheit der Wahl.
Der Heilsplan unseres Egos sieht vor, Heilung im
Außen wahrzunehmen. Er hat die Absicht, Groll zu hegen und zu behaupten, dass
wir gesund wären, würde sich nur jemand anderes um uns kümmern oder sich anders
verhalten. Es ist zwar nicht zu übersehen, dass dieser Plan nicht funktioniert,
trotzdem halten wir an ihm fest, was dem Ego in die Karten spielt, denn so
behält es die Macht über uns und die sinnlose Suche nach wahrer Heilung kann
weitergehen. Neue Gründe zu Hoffnung in andere Dinge, Personen oder Orte sind gesichert.
„Suche, aber finde nicht“, lautet sein Motto. Die notwendige Heilung wird weiterhin
außen, von allen und jedem eingefordert, nur nicht von uns selbst. Des Egos Heilsplan
sieht vor, dass wir nicht geheilt sind, doch wir wollen nicht krank sein und so leben wir im ständigen Konflikt.
Der Heilsplan unseres unendlichen Schöpfers, führt exakt
dorthin, wo Heilung liegt. Sein Motto: „Wer suchet, der findet.“ Im Gegensatz zur wahnsinnigen Absicht des
Egos, uns im Groll zu halten, ist es der Wille des göttlichen Schöpfers, dass
wir geheilt sind. Und weil auch wir gesund und glücklich sein wollen, ist das
ein Match - eine wunderbare
Übereinstimmung, von zweien, die das gleiche wollen. Für den göttlichen
Schöpfer sind alle Dinge möglich. Sein Plan kann nicht scheitern. Er enthält
die vollkommene Befreiung von allen unseren eigenen verrückten Versuchen und verdrehten
Empfehlungen, die wir im Außen wahrnehmen. Der Heilsplan des göttlichen
Schöpfers führt zu Frieden.
Das Ego hat seinen Heilsplan tatsächlich in Opposition zum
Plan des göttlichen Schöpfers aufgestellt und das so geschickt gemacht, dass
wir es nicht merken. Wir halten an ihm fest, auch wenn er das glatte Gegenteil
von dem ist, was wir uns wirklich wünschen. Das ist grotesk. Noch grotesker
ist die Tatsache, weiterhin den falschen Heilsplan zu wählen.
Wenn wir uns daran erinnern, dass all das, was zu Krankheit
führt – all unsere feindlichen Gedanken und niederen Emotionen, wie Angst,
Groll, Schuld und Scham -, nur eine Erfindung unseres Egos ist, können wir nichts
Besseres für uns tun, als uns für den wahren Plan zu entscheiden. Jedes Mal,
wenn wir etwas der Liebe gegenteiliges sagen, denken oder tun, können wir einen
Schritt zurückgehen, in uns blicken und alten Groll finden. Ein ungutes Gefühl
ist immer ein 100%-iges Zeichen dafür, dass etwas noch nicht geheilt bzw.
vergeben wurde. Die Entscheidung loszulassen und zu vergeben, ist die Entscheidung,
Dinge anders sehen zu wollen. Eine simple Frage führt uns zur Erkenntnis, dass
wir eine unangenehme Situation gar nicht wirklich loslassen bzw. uns ihr nicht
stellen wollen: „Will ich diese Situation anders sehen? Will ich sie loslassen,
will ich ihr vergeben?“ In Wirklichkeit wollen wir es nicht. Wir wählen Groll, wir
wählen wütend zu sein, wir wählen neidisch zu sein, wir wählen eifersüchtig und
rechthaberisch zu sein. Die Antwort lautet also: Nein, wir wollen die
Situation, die uns krank macht, nicht ändern. Wir schreien den Groll laut hinaus, dass wir unsere innere Stimme nicht hören.
Vielleicht hilft ja diese Frage: „Bin ich gewillt, die Wahl eifersüchtig, rechthaberisch,
wütend, neidisch . . . zu sein,
loszulassen?“ Die Wahl loszulassen ist tatsächlich einfacher und: es wirkt!
In meinen Veranstaltungen gebe ich diese einfache
Wahrheit weiter, während die eigene Erfahrung mit ihr zu stets neuen
Möglichkeiten führt, sie zu teilen. Die Wahrheit kostet keinen Cent, verlangt nur nach der Einsicht,
dass nichts außerhalb von uns weder Heilung noch Frieden bringen kann. Wie nach der Einsicht, dass nichts außerhalb uns verletzten oder unseren Frieden
stören kann. Nichts außerhalb von uns kann uns zurückhalten! Heilung kommt von uns
SELBST und nur unsere eigenen Gedanken an etwas, das gar nicht existiert, können unseren Fortschritt verhindern.
Die Welt des Egos ist wie ein Haus der Spiegel, durch welches das Ego, verloren und verwirrt, ein Spiegelbild nach dem anderen verfolgend, wandert. Das Leben des Menschen besteht aus endlosen Fehlern und Prüfungen, dem Labyrinth zu entkommen. Manchmal wird das Haus der Spiegel für viele (und möglicherweise für die meisten) zu einem immer schlimmer werdenden Haus des Schreckens. Der einzige Ausweg aus den umherirrenden Wanderungen führt über die Suche der spirituellen Wahrheit. (Dr. David R. Hawkins, M.D.,PH.D)
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