Die Versuchung

Eine der größten Herausforderungen bei Ho'oponopono scheint die Versuchung zu sein, andere "heilen" oder "reparieren" zu wollen. Ist ja schließlich ein mächtiges Werkzeug, da wollen wir es natürlich benutzen. Warum auch nicht? Die Welt versinkt in Angst und Leid. Viele Ho’oponopono Anwender fühlen sich berufen, den Menschen Erleichterung anzubieten. Sie gehen davon aus, dass die andere Person zu schwach oder zu unwissend ist, um sich selbst zu helfen und dass sie diejenigen sind, die wissen, wie es geht. Ich erinnere mich an Dr. Hew Lens Worte, als jemand das Problem einer anderen Person schilderte und die Frage stellte, wie man Ho’oponopono anwende, um der Person zu helfen. „Die Menschen brauchen nicht dich. Sie brauchen Gott. Willst du dich etwa in den Weg stellen?“, war seine Antwort! Als ob irgendeine unserer „Lösungen“ für jemand anderen besser, liebevoller und heilender als die der Göttlichkeit sein könne! Menschliche Arroganz trägt viele Gewänder. Eines davon ist der Drang, anderen helfen zu wollen. Viele Teilnehmer absolvieren das Ho'oponopono-Training, um zu lernen, wie man die Methode „an anderen“ anwendet. Ich nehme mich da nicht aus, denn ich dachte anfangs auch, ich könne dieses geheimnisvolle „Werkzeug“ meiner Toolbox hinzufügen, andere von der Heilkraft überzeugen und mich dabei aufzuwerten. Sehr menschlich. Wir sehnen uns nach Anerkennung und nach Gelegenheiten „helfen“, „reparieren“ "heilen" oder "belehren" zu können und die Ho'oponopono-Methode scheint eine willkommene Möglichkeit zu sein. Doch, letztendlich hat es gar nicht funktioniert. Erstens, weil ich nicht weiß, was das Beste für die andere Person ist und zweitens weil es die andere Person gar nicht gibt. Es gibt nur mich und meine Wahrnehmung von einer anderen Person, die sich mir im Außen spiegelt. Ho’oponopono scheint wirklich die Rolle des Intellekts zu entkoppeln, statt sie zu intensivieren. Wenn ich mich für „klug“ gehalten habe, musste ich schockiert feststellen, dass mein mir angeborener Intellekt wirklich nicht das Sagen hat. Ho’oponopono hat mir gezeigt, das alles, was ich zu wissen glaubte, einfach nur eine Ansammlung fehlerhafter Daten ist. Je weniger also etwas nicht funktionierte, desto mehr wurde mir bewusst, dass die Wahrheit darin liegt, die Göttlichkeit zu bitten, meine Fehlinterpretation von der anderen Person zu transformieren. In meinen Ho'oponopono-Beratungen arbeite ich nur an mir und bitte die Gottheit um Korrektur meiner Wahrnehmung, die ich über meinen Klienten habe. Das ist alles, mehr gibt es nicht für mich zu tun. Transformation, Wandlung und Heilung sind nicht mein Job - das ist der Job der Göttlichkeit.
Peace begins with me.
Irene Schwonek | Beratungen

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